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Was ist eine Lichtstudie?

Ein praktischer Leitfaden für flämische Designer, Dekorateure und Installateure.

Ob Sie nun ein Büro renovieren, ein Einzelhandelskonzept entwickeln, eine Pflegeeinrichtung entwerfen oder eine Villa einrichten. Licht macht mehr als nur ‚beleuchten‘. Es bestimmt, wie Menschen sich in einem Raum fühlen, arbeiten, aussehen, kaufen und funktionieren. Doch leider bleibt die Beleuchtung in Projekten oft ein Balanceakt. Beleuchtungsprodukte werden erst am Ende ausgewählt, ’nach Augenmaß‘ oder auf der Grundlage des Kaufpreises. Das Ergebnis? Zu wenig Licht, zu viel Licht, ablenkende Reflexionen, Ermüdung der Augen, höhere Energiekosten oder noch schlimmer, Nichteinhaltung der geltenden Normen.

Hier kommt eine Beleuchtungsstudie ins Spiel. Eine Beleuchtungsstudie übersetzt Ihr Design, Ihre Funktion und Ihre Erfahrungen in messbare und realisierbare Beleuchtungsleistung. Sie ist die Brücke zwischen Konzept und Technik. Für (Innen-)Architekten, Büroplaner, Einzelhandelsdesigner und Installateure in Flandern ist sie kein Luxus, sondern ein Planungsinstrument.

Wir sehen die Beleuchtung nicht als separates Produkt, sondern als integralen Bestandteil des Projekts. Eine gute Beleuchtungsstudie sorgt dafür, dass Ihr Design zur Geltung kommt, dass die Benutzer bequem arbeiten und dass Sie technisch, energetisch und normativ stark sind.

Was ist eine Lichtstudie?

Eine Beleuchtungsstudie oder Lichtstudie ist eine technisch fundierte Analyse und Simulation der Beleuchtung in einem Raum oder Gebäude. Der Zweck einer Beleuchtungsstudie besteht darin, im Voraus genau zu ermitteln, welches Lichtniveau, welche Lichtverteilung, welche Leuchten und welche Einstellungen erforderlich sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Konkret besteht eine Beleuchtungsstudie aus:

  • Ein digitales (3D) Modell des Raums, z.B. in DIALux.
  • Vervollständigte Parameter wie: Abmessungen, Höhen, Reflexionswerte, Positionen, Lauflinien und Zonen.
  • Auswahl an Einrichtungsgegenständen mit den dazugehörigen Daten (LDT-Dateien).
  • Berechnungen einschließlich Lux-Werte, Gleichmäßigkeit, Blendungsgrad(UGR), Lichtverteilung und möglicher Energieverbrauch.

Das Ergebnis ist also keine Vermutung, sondern eine begründete Antwort auf Fragen wie diese:

  • Gibt es an den Arbeitsplätzen ausreichend Licht gemäß der Norm?
  • Ist das Risiko einer Blendung begrenzt?
  • Ist die Beleuchtung gleichmäßig genug, ohne dunkle Ecken?
  • Passt die Lichtfarbe zur Funktion und zur Atmosphäre?
  • Wie viele Leuchten werden wirklich benötigt?
  • Was bedeutet das für den langfristigen Konsum?

Eine Beleuchtungsstudie hilft Ihnen als Fachmann, Entscheidungen zu treffen und zu begründen, die auf Daten und nicht auf Gefühlen basieren. Dadurch wird Ihr Design stärker und ist gegenüber Kunden besser zu verteidigen.

Lichtstudie Luxwerte

Warum ist eine Beleuchtungsstudie wichtig?

Für Fachleute, die Projekte planen, durchführen oder überwachen, bietet eine Beleuchtungsstudie drei große Vorteile. Qualität, Konformität und Kontrolle.

Komfort und visuelle Qualität

Ein Raum kann auf einem Plan großartig aussehen, sich in der Praxis aber hart, flach oder einfach dunkel anfühlen. Mit einer Beleuchtungsstudie können Sie im Voraus sehen, ob die Arbeitsplätze ausreichend und gleichmäßig beleuchtet sind. Ob die Menschen nicht direkt in die Lichtquelle blicken(UGR-Kontrolle) und ob ein ausgewogenes Verhältnis zwischen funktionellem Licht und Stimmungslicht besteht. Dies ist bei allen Arten von Projekten wichtig, z. B. in Büros, Schulen, Pflegeeinrichtungen, im Einzelhandel, im Gastgewerbe, in der Industrie und bei Wohnprojekten. Zu wenig Licht führt zu Müdigkeit und Fehlern, zu viel oder schlecht verteiltes Licht verursacht Unruhe, Blendung und eine Laboratmosphäre. Eine Beleuchtungsstudie macht diese Auswirkungen vor dem Bau oder der Renovierung sichtbar.

Einhaltung von Normen und Vorschriften

In professionellen Umgebungen reicht es nicht aus, wenn es sich ‚gut anfühlt‘. Sie müssen sich an Normen wie NBN EN12464-1 (Innenbeleuchtung von Arbeitsplätzen) und NBN EN12464-2 (Außen- und Industrieumgebung) halten, die Mindestlichtstärken, Gleichmäßigkeit und Blendungsgrenzen festlegen. Diese Richtlinien gelten unter anderem für Büros, Schulen, Produktionshallen und Parkhäuser. Eine Beleuchtungsstudie zeigt, dass das Design die geforderten Lux-Werte erfüllt, Wartungsfaktoren (wie Alterung und Verschmutzung) berücksichtigt und dass die Leuchten richtig ausgewählt und positioniert wurden. Dies ist ein starkes Signal an Kunden, Präventionsberater und Kontrollstellen. Die Beleuchtungsplanung ist kein Kinderspiel, sondern wird in Übereinstimmung mit den Normen fundiert.

Energie, Budget und Langfristigkeit

Beleuchtung ist ein struktureller Kostenfaktor. Ohne eine Beleuchtungsstudie sehen Sie oft zwei Extreme. Erstens: Überbelichtung, zu viele Leuchten, zu viel Strom und unnötiger Verbrauch. Oder Unterbelichtung, zu wenig Licht, späterer Austausch, zusätzliche Kosten und schließlich Beschwerden. Mit einer Beleuchtungsstudie berechnen Sie genau, wie viele Leuchten benötigt werden, welche Lichtquellen und Treiber effizient sind, wie hoch der geschätzte Energieverbrauch ist und welche Lösungen dazu beitragen werden, zukünftige Standards und Komfort zu erhalten. Insbesondere in Kombination mit LED, intelligenten Steuerungen und hohen LB-Werten zeigt eine Beleuchtungsstudie, wie viel Sie in 5, 10 oder 15 Jahren sparen werden, anstatt nur den Kaufpreis zu betrachten.

Lichtstudie Positionszeichnung

Wie läuft eine Beleuchtungsstudie ab?

Eine gute Beleuchtungsstudie beginnt nie mit ‚wir hängen ein paar Leuchten auf und schauen mal‘. Sie ist das Ergebnis eines gut durchdachten Prozesses, bei dem Technologie, Normen und Wahrnehmung zusammenkommen. Besonders in professionellen Umgebungen wie Büros, Einzelhandel, Industrie, Pflege und Gastgewerbe hilft eine Beleuchtungsstudie dabei, im Voraus kluge Entscheidungen zu treffen, anstatt Probleme im Nachhinein zu lösen.

Einnahme und Kontext

Alles beginnt mit Fragen. Was passiert im Weltraum? Wer benutzt sie? Wie lange am Tag? Welche Atmosphäre möchten Sie schaffen? Gibt es Anforderungen in Bezug auf Standards, Wohlbefinden oder Markenidentität? In dieser Phase erstellen wir auch eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Situation. Grundrisse, Höhen, Materialien, vorhandene Beleuchtung, Tageslicht und technische Einschränkungen. Je konkreter die Angaben sind, desto besser ist die Beleuchtungsstudie. Möchten Sie ein Sondierungsgespräch mit Lixero vereinbaren? Kontaktieren Sie uns unverbindlich.

Visuelle und funktionelle Analyse

Dann betrachten wir die Funktion nach Zonen. Ein Landschaftsbüro erfordert etwas anderes als ein Konferenzraum. Ein Tresen in einem Geschäft braucht andere Akzente als ein Lagergang. In dieser Phase bestimmen wir unter anderem die gewünschten Beleuchtungsniveaus(Lux-Werte), die Verteilung zwischen Grundlicht, Akzentlicht und eventuell dekorativem Licht. Darüber hinaus werden Schwerpunkte wie Blendung(UGR), Lichtfarbe(Kelvin), Farbwiedergabe(CRI), Reflexionen und Kontrast bestimmt. Bei unseren Projekten stimmen wir dies mit den einschlägigen Normen und Richtlinien ab. Dabei setzen wir alles in die Praxis um: Was fühlt sich für den Benutzer und Kunden angenehm, sicher und funktional an?

Berechnungen und Simulationen

Mit den gesammelten Daten und Anforderungen erstellen wir eine digitale Beleuchtungsstudie, für die wir mit DIALux arbeiten. Darin berechnen wir, wie viel Licht die Arbeitsfläche, den Boden und die Wände erreicht und wie gleichmäßig oder kontrastreich das Licht verteilt ist. Aber auch die Auswirkungen der Leuchtenauswahl, der Positionen, der Optiken und der Lichtfarben und ob die Lösung sowohl den technischen Anforderungen als auch den visuellen Erwartungen entspricht. Wir optimieren die Auswahl der Leuchten, wo immer dies möglich ist, d.h. weniger Leuchten, mit besserer Effizienz (Energieeinsparungen) und einem besseren Lichterlebnis. Ohne Kompromisse bei Komfort oder Standardisierung. So vermeiden Sie Überraschungen. Statt ‚wir hoffen, dass es klappt‘, sehen Sie schwarz auf weiß, ob ein Entwurf richtig ist.

Bericht und Begründung

Eine professionelle Beleuchtungsstudie endet mit einem klaren Bericht. Dieser bietet einen Einblick in Positionen, Luxwerte, Lichtleistung und Verbrauch, einschließlich Visualisierungen und möglicher Begründungen gegenüber der Gebäudeverwaltung, dem Architekten oder dem (End-)Kunden. Auf diese Weise ist eine Beleuchtungsstudie kein theoretisches Dokument, sondern ein brauchbares Arbeitsdokument, das Risiken reduziert und die Qualität erhöht.

Visualisierung DIALux Beleuchtungsstudie

In der Praxis

Wie Sie jetzt wissen, ist eine Beleuchtungsstudie kein Luxusprodukt. Sie ist ein praktisches Werkzeug, das in vielen verschiedenen Bereichen einen direkten Mehrwert bietet. Und genau darin liegt die Stärke für Profis.

Beleuchtungsstudie für Büros

Eine Studie zur Bürobeleuchtung stößt schnell auf bekannte Probleme. Zu wenig Licht an den Arbeitsplätzen, zu viel Kontrast mit dem Außenlicht, störende Blendung durch Bildschirmreflexionen oder Leuchten, die „in den Augen stechen“. Mit einer Beleuchtungsstudie können Sie überprüfen, ob das Lichtniveau den Richtlinien für Büroarbeitsplätze entspricht. Verhindern Sie, dass das Lichtniveau nach einigen Jahren unter die gewünschte Lux-Norm fällt, z.B. aufgrund von Leuchten mit niedrigen LB-Werten. Und kombinieren Sie Sehkomfort, Energieeffizienz und Aussehen.

Beispiel: Ein Großraumbüro in Antwerpen mit viel Tageslicht an der Fassade und dunklen Zonen in der Mitte. Eine Beleuchtungsstudie zeigt, wo indirektes Licht hinzugefügt werden sollte, wo die Leuchten dimmbar sein sollten und wie die Blendung reduziert werden kann. Das Ergebnis sind weniger Beschwerden, bessere Konzentration und eine längere Lebensdauer der Anlage. Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie für eine gesunde Beleuchtung in einem Büro sorgen können? Lesen Sie dazu unseren Artikel.

Beleuchtungsstudie für Einzelhandel und Gastgewerbe

In Geschäften und Restaurants geht es vor allem um das Erlebnis, die Wegeführung und die Präsentation. Zu helles Licht lässt einen Raum kühl wirken, zu wenig Licht lässt Produkte und Details verschwinden. Eine Beleuchtungsstudie hilft, das zu betonen, was wichtig ist, wie Produkte, Auslagen und Tische. Sorgen Sie für eine gute Kombination aus Allgemeinbeleuchtung und Stimmungslicht. Um Regale, Umkleideräume und Kassen richtig zu beleuchten. Und um typische Fehler zu vermeiden, wie weiße Flecken auf dem Boden und zu dunkle Esstische.

Zum Beispiel: Ein Modegeschäft im Herzen von Gent. Mit einer Beleuchtungsstudie stimmen Sie Lichtfarbe, CRI und Akzentbeleuchtung auf die Stoffe und Materialien ab. Sie sorgen dafür, dass die Anproberäume ein schmeichelhaftes Licht haben und dass das Schaufenster auffällt und die Leute anzieht, ohne die Passanten zu blenden.

Beleuchtungsstudie für Industrie und Logistik

In Produktionshallen, Lagern und Distributionszentren sind die Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wartung höher. Hohe Montagehöhen machen den Austausch von Leuchten teuer und komplex. Eine gute Beleuchtungsstudie sorgt für ausreichend Licht in Arbeitsbereichen, Fahrwegen und Regalen. Sie verhindert auch Schatten in Gängen und auf Etiketten und hilft bei der Auswahl robuster Leuchten mit guten LB-Werten und hoher Effizienz. Schließlich integrieren Sie Notbeleuchtung, Sensoren und Lichtsteuerung in eine Beleuchtungsstudie.

Ein Beispiel: Ein 12 Meter hohes Lagerhaus, hier zeigt die Studie, dass hochwertige Hochregale mit einem hohen LB-Wert (teurer in der Anschaffung) langfristig günstiger sind als eine billigere Lösung mit schnellerem Lichtverlust, zusätzlichen Leuchten und häufigerem Austausch.

Beleuchtungsstudie für die (stationäre) Pflege

In Pflegezentren, im betreuten Wohnen oder in anderen Pflegeumgebungen liegt der Schwerpunkt auf Sicherheit, Erkennbarkeit und Qualität für Bewohner, die besondere Aufmerksamkeit benötigen. Eine Beleuchtungsstudie berücksichtigt höhere Beleuchtungsstärken in ‚Verkehrszonen‘ und Wohnbereichen, die Blendung und störende Reflexionen begrenzen. Aber auch weiche Übergänge zwischen Hell und Dunkel und eine erkennbare, ruhige Beleuchtung von Zimmern, Badezimmern und allen nächtlichen Gefahrenquellen. Dies beugt Stürzen, Desorientierung und Unruhe vor und verbessert die Lebensqualität.

Beleuchtungsstudie in Bildungseinrichtungen und öffentlichen Gebäuden

In Schulen, Bibliotheken und anderen öffentlichen Gebäuden sollte die Beleuchtung vielseitig sein. Lernen, arbeiten, präsentieren und tagen in einem Gebäude. Mit einer Beleuchtungsstudie stimmen Sie das Licht auf die verschiedenen Aktivitäten ab, sorgen für gute Lese- und Unterrichtsbedingungen ohne Ermüdung der Augen, integrieren dimmbare Lösungen, die einen Mehrwert bieten, und berücksichtigen die Nachhaltigkeit und die Gesamtbetriebskosten.

Leichte Studienpflege

Technische Grundlagen einer Beleuchtungsstudie

Eine Beleuchtungsstudie hört sich kreativ an, aber im Kern ist sie auch harte Arithmetik. In diesem Kapitel erläutern wir die wichtigsten Fachbegriffe, die in jeder professionellen Beleuchtungsstudie vorkommen. Damit Sie genau wissen, was sich hinter den Zahlen und bunten Visualisierungen verbirgt.

Lux (Beleuchtungsstärke)

Die Grundlage jeder Beleuchtungsstudie ist die Beleuchtungsstärke, ausgedrückt in Lux (lx). Sie gibt an, wie viel Licht eine bestimmte Fläche, z.B. einen Schreibtisch, eine Theke oder einen Arbeitstisch, erreicht. In einer Beleuchtungsstudie berechnet der Planer nicht nur das durchschnittliche Lux-Niveau, sondern auch, ob diese Werte im Laufe der Zeit praktikabel bleiben. Dies geschieht mit einem Wartungsfaktor, der die Verschmutzung, die Alterung und den LB-Wert berücksichtigt. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass das Projekt bei der Fertigstellung ‚gerade genug‘ hat, nur um ein paar Jahre später unter den Standard zu fallen.

Beispiele:
– Büro: typischerweise 500 Lux auf der Arbeitsfläche
– Besprechungsraum: 300 bis 500 Lux
– Einzelhandel: 300 bis 1000 Lux, je nach Bereich und Erfahrung
– Lagergänge: 150 bis 200 Lux, Kommissionierbereiche oft höher

Ebenheit

Es kommt nicht nur auf die Lichtmenge an, sondern auch darauf, wie gleichmäßig das Licht verteilt ist. Wir nennen dies Gleichmäßigkeit. Ein Raum mit 500 Lux in der Mitte und 120 Lux in den Ecken wirkt schnell unruhig und unprofessionell. Eine Beleuchtungsstudie befasst sich daher mit dem Verhältnis zwischen minimalen und durchschnittlichen Lux, um dunkle Zonen zu vermeiden, insbesondere entlang von Gängen, Wänden und Arbeitsplätzen. In Büros, Schulen und anderen professionellen Umgebungen ist eine gute Gleichmäßigkeit entscheidend für Komfort, Sicherheit und einen ruhigen Eindruck.

UGR (Blendung)

Zu helles Licht, auffällige Scheinwerfer oder sichtbare Lichtpunkte verursachen Blendung. Dies führt zu Augenblinzeln, Ermüdung und im schlimmsten Fall zu Beschwerden von Benutzern oder Kunden. Aus diesem Grund wird in einer Beleuchtungsstudie oft der UGR-Wert berechnet. Dieser Wert gibt an, wie störend die Beleuchtung in einer bestimmten Blickrichtung sein kann. Der Richtwert für Büros gemäß EN 12464-1 ist UGR <19 an Arbeitsplätzen. Bei einer guten Beleuchtungsstudie wählt man Leuchten, Positionen und Optiken, die das Licht lenken, anstatt es ins Gesicht scheinen zu lassen.

CRI und TM-30 (Farbwiedergabe)

Das Licht beeinflusst das Aussehen von Materialien, Produkten, Farbtönen und Beschilderungen. Hier spielt die Farbwiedergabe eine wichtige Rolle. Der Farbwiedergabeindex (Colour Rendering Index, CRI) gibt an, wie naturgetreu Farben im Vergleich zum Referenzlicht erscheinen. Für professionelle Anwendungen ist der CRI >80 oft das Minimum. Im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe und in gehobenen Büros wird jedoch ein CRI >90 dringend empfohlen. Es gibt auch den TM-30, eine modernere Methode, die mehr Farben und Nuancen als nur den CRI einbezieht. Dies ist besonders wichtig für Projekte, bei denen farbkritische Arbeiten stattfinden oder die Markenidentität sehr wichtig ist. Eine Beleuchtungsstudie prüft, ob die gewählten Leuchten eine ausreichende Farbqualität für die Funktion des Raums bieten. Ein Modegeschäft mit vielen verschiedenfarbigen Kleidungsstücken erwartet einfach etwas anderes als ein mit Kartons gefüllter Lagerraum.

Kelvin (Farbtemperatur)

Die Farbtemperatur (in Kelvin) bestimmt, ob das Licht als warm, neutral oder kühl empfunden wird. In einer Beleuchtungsstudie ist die Farbtemperatur am besten geeignet für: 1. die Funktion, z.B. Arbeiten oder Entspannen, Warten oder Einkaufen. 2. die Einrichtung mit den Materialien, den Farben, aber auch dem Tageslicht. 3. das gewünschte Erlebnis, z.B. warm, geschäftsmäßig, industriell oder kreativ.

Häufig verwendete Farbtemperaturen

  • 2700K: Warm und gemütlich, weit verbreitet im Gastgewerbe und in Ambienteräumen
  • 3000K und 3500K: Gleichgewicht zwischen Ambiente und Funktionalität, weit verbreitet im Einzelhandel
  • 4000K: Frisch und hell, oft in Büros und manchmal im Einzelhandel
  • 5000K und mehr: Sehr kühl, eher für spezielle technische Umgebungen
Lumen pro Watt (Energieeffizienz)

Bei einer Beleuchtungsstudie betrachten Sie nicht nur, wie viel Licht benötigt wird, sondern auch, wie viel Energie dafür erforderlich ist. Die folgenden Parameter sind dabei wichtig: Lumen (lm) der gesamte Lichtstrom einer Leuchte. Watt (W)die Leistungsaufnahme einer Leuchte. Lumen pro Watt (lm/W) die Effizienz der Beleuchtung, je höher, desto besser. Moderne LED-Beleuchtung kombiniert hohe Lichtleistung mit niedrigem Verbrauch. Die Studie gibt Aufschluss über die Gesamtleistung des Systems, die zu erwartenden Energiekosten und die Einsparungen. Als Designer oder Installateur können Sie so eine fundierte Entscheidung zwischen verschiedenen Lösungen treffen, was E-Level, Nachhaltigkeit, TCO oder Zertifizierungen angeht.

LB-Wert (Nutzungsdauer)

Mit der richtigen Beleuchtung können Sie über Jahre hinweg vorankommen. Deshalb berücksichtigen wir bei einer Beleuchtungsstudie immer die langfristige Leistung. Der LB-Wert ist dabei ein wichtiger Parameter. Der L-Wert steht für Lumen Maintenance und gibt an, wie viel Prozent der ursprünglichen Lichtleistung nach einer bestimmten Anzahl von Brennstunden noch vorhanden sind, z.B. L80 oder L90. Der B-Wert gibt an, welcher Anteil der LEDs dieses Niveau mindestens erreicht, z.B. 10%. Eine Leuchte mit L80B10 >50.000h liefert z.B. mindestens 80% Lichtleistung nach 50.000 Stunden, wenn 90% der LEDs brennen. Dies ist wichtig für die Prüfung der Lebensdauernorm und die Wartungsplanung, insbesondere für Leuchten, die in schwer zugänglichen Bereichen wie z.B. in einer hohen Halle installiert sind.

Was ist CRI?

Häufige Fehler ohne Beleuchtungsstudie

Ein Beleuchtungskonzept, das auf Gefühlen oder hübschen Bildern beruht, scheint manchmal verlockend. Aber ohne eine fundierte Beleuchtungsstudie schleichen sich schnell Fehler in das Design ein. Fehler, die Sie erst nach der Fertigstellung, bei der Inspektion oder wenn sich die Benutzer beschweren, entdecken. Wir listen die häufigsten Fallstricke auf, damit Sie sie bei Ihrem Projekt vermeiden können.

Die Wahl basiert nur auf dem Aussehen oder dem Preis

Ein schlankes Profil, attraktive Leuchtenfarben und ein wettbewerbsfähiger Preis. Leuchten sind oft optisch oder finanziell verlockend. Aber wer nur nach diesen Faktoren auswählt, verpasst das Wesentliche. Ohne eine Beleuchtungsstudie wissen Sie nicht, wie viel Licht die Leuchte auf der Arbeitsebene wirklich liefert, ob Sie genügend Leuchten für den Raum haben, ob die Leuchten effizient genug für Ihre Energieambitionen sind und ob Sie die Normen einhalten, sowohl jetzt als auch in einigen Jahren. Das Ergebnis? Nach der Fertigstellung scheint alles in Ordnung zu sein, aber im Gebrauch erweist sich die Beleuchtung als ungleichmäßig, zu schwach oder einfach zu hell. Eine Beleuchtungsstudie zwingt Sie dazu, über das Preisschild oder das Katalogfoto hinauszuschauen und es in die Praxis umzusetzen.

Unzureichende Beachtung von Blendung und Reflexion

Ohne berechnete Reflexionswerte und eine durchdachte Positionierung kommt es oft zu Blendungssituationen. Scheinwerfer, die an der Rezeption direkt in die Augen strahlen, Downlights über Bildschirmen oder Pin-Maschinen, die Reflexionen verursachen, oder Leuchten mit sichtbaren LED-Punkten über Tischen. Die Benutzer empfinden dies als ‚grelles Licht‘, aber die Ursache ist meist ein Mangel an Vorbereitung. Eine professionelle Beleuchtungsstudie untersucht die Blickrichtungen, Reflexionen auf Bildschirmen, glänzenden Böden und Glasscheiben. So gestalten Sie ein Licht, das präsent ist, ohne übermächtig zu sein.

Keine Berücksichtigung von Alterung und Wartung

Bei vielen Projekten wird leider nur die anfängliche Lichtausbeute in Betracht gezogen. In der Praxis altern LEDs, Leuchten werden schmutzig, Oberflächen verfärben sich und Räume verändern sich. Ohne einen Wartungsfaktor in der Studie beginnen Sie oft genau an der Standardgrenze und fallen innerhalb weniger Jahre unter die erforderlichen Grenzwerte. Infolgedessen müssen Sie schneller ersetzen oder ergänzen, was letztendlich mehr kostet. Eine Beleuchtungsstudie integriert all dies in eine einzige Berechnung. Auf diese Weise planen Sie für die gesamte Lebensdauer und nicht nur für den Tag der Fertigstellung.

Unlogische Beleuchtung und unruhige Räume

Ein häufiges Symptom für Design ohne Studium ist ein Beleuchtungsbild, das nicht zum Raum passt. Zum Beispiel dunkle Ecken, Gänge ohne klare Führung, überbelichtete Bereiche neben atmosphärisch beabsichtigten Spots und Decken voller wahllos platzierter Strahler ohne Rhythmus. Das sieht unruhig und unprofessionell aus, fühlt sich unangenehm an und lenkt von der Architektur und der Inneneinrichtung ab. Eine Beleuchtungsstudie betrachtet immer das Gesamtbild, d.h. Licht als Teil des Designs, abgestimmt auf Linien, Volumen, Materialien und Funktionen.

Fazit

Eine gute Beleuchtungsstudie ist kein Luxus oder ein zusätzlicher Schritt ‚für die Seite‘, sondern ein wichtiger Teil eines jeden professionellen Projekts. Sie verhindert unterbelichtete Arbeitsplätze, blendende Gäste, Energieverschwendung, Abweichungen von der Norm und Diskussionen im Nachhinein. Sie untermauern Ihre Wahl mit Zahlen statt mit Gefühlen und zeigen Kunden und Nutzern, dass Sie sich Gedanken gemacht haben.

Für Sie als Architekt, (Innen-)Designer, Beleuchtungsdesigner oder Installateur bedeutet dies, dass Sie sich in Ruhe auf den Prozess konzentrieren können. Sie verwenden die Beleuchtungsstudie als technischen und visuellen Kompass. Sie hilft Ihnen, Materialien, Leuchten, Budget und Atmosphäre zu koordinieren. Und Sie können zukünftige Probleme bereits auf der Planungsebene angehen. Keine Überraschungen bei der Lieferung, keine Extrarunden, weil sich das Licht ‚anders anfühlt‘.

Ihre Lichtstudie, unser Know-how

Bei Lixero arbeiten wir jeden Tag auf diese Weise. Unsere hauseigene Designabteilung erstellt Beleuchtungsstudien für Büros, Einzelhandel, Industrie, Gastgewerbe, Pflege, Bildung und Wohnprojekte. Zugeschnitten auf die Realität des Raums und die geltenden Normen. Wenn Sie möchten, knüpfen wir nahtlos an die nächsten Schritte an, wie z.B. die Unterstützung bei der Produktauswahl, die Lieferung von Qualitätsleuchten und die mögliche Installation und Einstellung.

Kurz gesagt: Sie entwerfen und realisieren. Wir sorgen dafür, dass das Licht stimmt. Haben Sie ein Projekt auf dem Tisch, bei dem Sie sicher sein wollen, dass das Licht technisch, visuell und zukunftssicher ist? Kontaktieren Sie uns unverbindlich.

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Sven Meert

Landesleiter Belgien